VOR 100 GENERATIONEN

590 v. Chr.


Arsames, oder auf Persisch Rschama, Sohn des Ariaramnes, Großvater von Dareios I, übernahm die Macht in Anshan nach seinem Vater.

588 v. Chr.


Wir meinen, daß es schon lange her ist, seit Apries König war. Aber die Pyramiden waren schon damals 2000 Jahre alt...
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Apries wurde König in Ägypten.

Apollonia wurde von Einwohnern der Stadt Korkyra gegründet. Heute ist es eine antike Ruinenstadt in Albanien, westlich von Fier.

Dem Herzog von Yin gelang es, das Zhou-Volk in seine früheren Grenzen zu verweisen, d.h. in das Gebiet des Yangtsekiangtales in China. Danach liierte sich Yin mit dem Fürsten von Wu. Die Wu besaßen das Gebiet um die Mündung des Yangtsekiangs. Daraufhin wurde Zhou sowohl vom Norden durch Yin als auch von den Wu im Osten angegriffen.
Der Yangtsekiang oder Chang Jiang ist ganze 5470 km lang und damit der viertlängste Fluß unserer Welt. Seine Mündung liegt gute 20 km nördlich von Schanghai. Auch wenn Ausländer den ganzen Fluß Yangtsekiang benennen, sind es nur die letzten 500 km, die auch die Chinesen selbst so nennen. Der Rest seines Laufs hat viele lokale Namen, je nachdem welche Provinz er durchfließt. Sein offizieller Name ist doch Chang Jiang, was eben "langer Fluß" bedeutet.

Zedekia gab dem Druck der Patrioten nach, bildete eine Allianz mit Ägyptens König, Apries, gegen die Babylonier und griff zu den Waffen. Bald war Jerusalem eine belagerte Stadt. Apries machte einen unbeherzten Versuch, zum Entsatz zu kommen, was ihm aber nicht gelang.

Hystaspes, Vater von Dareios I von Persien, wurde in einem königlichen Geschlecht, dem der Achämeniden geboren.


587 v. Chr.


Von jetzt an durften die Zeugitae - die dritte Klasse der Bürger in Athen - auch zu Archonten gewählt werden.

586 v. Chr.


Jerusalem fiel nach 16 Monate langer Belagerung. Das Gebiet um Jerusalem war schon zur Steinzeit, im fünften Jahrtausend v. Chr. besiedelt gewesen. Die Urbevölkerung wurde doch mit der Zeit von den Kanaanitern verdrängt, die den Vorteil hatten, schon die Schwelle zur Bronzezeit überschritten zu haben. Unter Thutmosis III kam Jerusalem unter ägyptisches Joch, im 16. Jh. v. Chr.
Um das Jahr 1250 begannen die Hebräer das Land zu erobern, Jerusalem doch erst gute 200 Jahre später, als König David die Jebusiter besiegte, die neue Stadt Jerusalem nannte und sie zu seiner Hauptstadt machte. Er erbaute ein neues Tabernakel. David und sein Sohn Salomon errichteten überhaupt viele stattliche Bauten in der Stadt, Salomon baute u.a. den ersten Tempel.

Der König der Juden, Zidkia wurde gefangengenommen, gezwungen, die Hinrichtung seiner Söhne mitanzusehen und dann selbst geblendet. Er wurde in Ketten nach Babylon geschleppt und verbrachte den Rest seiner Tage im Gefängnis.
Nebukadnezar II nahm außerdem alle die mit, die möglicherweise einen Aufstand inszenieren konnten und setzte sie in Babylonien in Gefangenschaft. Sie durften sich am unteren Teil des Euphrat und Tigris niederlassen, am Kanal Kebar. In Jerusalem wurde Gedalja als Statthalter eingesetzt, aber er wurde bald darauf ermordet.
Weit weg von ihren normalen Verhältnissen, entwickelten die Juden neue Formen der Religionsausübung und Ehrerbietung, wie z.B. die Schriften der Propheten am Sabbat zu lesen. So wurde die synagogische Form der Anbetung entwickelt. Außerdem entstand folgender Psalm durch dieses historische Exil:

An Babels Strömen saßen wir und weinten,
Wenn wir Zions gedachten.
An den Weiden daselbst hängten wir unsere Zithern auf
Denn dort verlangten unsere Zwingherrn von uns Lieder,
Unsere Bedrücker Freudengesänge;
"Singt uns eines der Zionslieder".

(Ungebildeten Leuten wie mir ist dieses Lied auch bekannt, allerdings in einer moderneren Version. Am Ende der Siebzigerjahre war es ein Riesenhit der Gruppe Boney M. - "By the Rivers of Babylon")

Als Babyloniens Hauptstadt war Babylon eine der wichtigsten Städte der Geschichte. Sie lag 90 Kilometer südlich vom heutigen Bagdad. Sie wurde von ihren Einwohnern Baab-ilim oder Babil genannt, was so viel wie "Tor Gottes" bedeutet. Babylon wurde schon in vorgeschichtlicher Zeit gegründet und schon um 2200 war die Stadt für ihren Tempel berühmt, den es damals dort schon gab. Unter Hammurapi erlebte Babylon seine erste Blütezeit. Unter dem Regime der Kassiter wurde es Hauptstadt und im zwölften Jh. auch ein Glaubenszentrum, als Marduk, der oberste Gott Babylons, als Anführer aller Götter in ganz Mesopotamien ausgerufen wurde.
Nach den Kassitern kamen verschiedene Völker an die Macht, bis Nabupolassar die Assyrier hinauswarf und die Neobabylonische Dynastie gründete. Er war einer der Gouverneure von Nebukadnezar I gewesen, und nach sechs Jahren interner Streitigkeiten um die Macht hatte er sie an sich reißen können. Zu dieser Zeit war Babylon die größte Stadt der bekannten Welt und umfaßte ein Areal von mehr als 1000 Hektar. Um dafür einen Vergleich zu bekommen, entspricht das etwa der Größe von 2000 Fußballfeldern, ein gigantisches Ausmaß für die damalige Zeit.
Andererseits lebten die Babylonier auch in einer technisch hochstehenden Gesellschaft. Sie hatten den Vorteil, schon vor langer Zeit eine Menge Kentnisse der Sumerer übernehmen zu können, und bekamen dadurch einen fliegenden Start. Unter diesen Kenntnissen waren auch Bewässerungssysteme und Ackerbauerfahrungen. Unter anderem verwendete man einen sumerischen Ratgeber für Landwirtschaft als "Lehrbuch" in der Schule. Aber natürlich brachten sie auch das nötige Geschick mit, die Kanäle, Gräben und nicht zuletzt die Wasserreserven instand halten zu können.
Man hatte auch das Zahlensystem der Sumerer übernommen, welches hexagesimal war, daher also die Zahl sechs als Basis benutzte (statt zehn, in unserem dezimalen System). Wir finden heute noch Spuren dieser Art des Rechnens in unserer Einteilung der Uhr (60 Minuten, Sekunden). Auch Flächenmaße, Längen- und Gewichtseinheiten hatte man von den Sumerern "geerbt", wie auch Kenntnisse in der Pharmakologie. Aber die Babylonier waren auch geschickte Ärzte und Chirurgen, sowie auf techno-chemischen Gebiet bewandert, also z.B. der Farbenherstellung, der Kosmetik und der Parfumerzeugung.


585 v. Chr.


28 Mai: Die Lydier führten Krieg gegen die Meder beim Fluß Halys, als eine Sonnenfinsternis eintraf. Dieses Ereignis ließ sie unmittelbar Frieden schließen, und den Halys fortan als neue gemeinsame Grenze zu akzeptieren. Der Kizil Irmak, wie der Halys heute heißt, ist mit seinen 1127 km der längste Fluß der Türkei.

Kyaxares, der König der Meden, starb.

Periander aus Korinth, einer der sieben Weisen Griechenlands, starb. Sein Neffe, Psammetichos, wurde sein Nachfolger, aber auch er sollte bald ermordet werden.
Danach wurde Korinth wieder oligarchisch geführt und verlor viel von seinem Einfluß, den Periander aufgebaut hatte. Korinth war für seinen Keramikexport bekannt, der vor allem nach Westen ging.

König Resa III von Urartu (Uruartru) verlor sein Reich an die Meder. Urartu war ein Staat in der östlichen Türkei, mit der Hauptstadt Tuschpa, dem heutigen Van.


584 v. Chr.


Astyages wurde König der Meden.

583 v. Chr.


Das Fürstentum Wu in China eroberte Zhou-Gebiete in Kianghsi und Anhwei. Etwas später verlor Zhou gegen eine aliierte Nordstaatsarmee unter der Führung der Yin. Dadurch kontrollierten die Yin nunmehr ein größeres Gebiet als irgend jemand vor ihnen in China.

582 v. Chr.


Pythagoras wurde auf der Insel Samos geboren. Er wurde von den jonischen Philosophen Thales aus Milet, Anaximander und Anaximenes unterrichtet.
Man sagt, daß Thales der Begründer der Philosophie war. Er meinte, daß die Erde eine flache Scheibe wäre, von dem Urelement Wasser umflossen. Vor Thales waren Erklärungen über das Aussehen des Universums ausschließlich mythologisch basiert, deshalb markieren seine Ideen die Geburt des wissenschaftlichen Denkens. Thales wurde auch als Astronom berühmt, nachdem er die Sonnenfinsternis vom 28 Mai 585 vorhergesagt hatte. Er soll auch die Geometrie in Griechenland eingeführt haben. Er hinterließ keine schriftlichen Aufzeichnungen, unser Wissen um ihn stammt aus Aristoteles "Metaphysica".

Kleisthenes aus Sikyon gewann das Wagenrennen bei den Spielen in Delphi. Delphi, vor allem bekannt durch sein (und Apollos) Orakel, wurde von den alten Griechen als Zentrum der Welt betrachtet. In früherer Zeit soll Delphi ein Orakel der Erdgöttin Gaia beherbergt haben. Sie und Uranos waren der Ursprung der ersten Wesen auf der Erde - Titanen, Zyklopen und Riesen. Diese Monster verursachten einen ehelichen Streit zwischen Gaia und Uranos. Während er sie verabscheute und sie zu vernichten versuchte, beschützte sie sie, und gab schließlich Kronos, - auch er ein Titan - den Auftrag, seinen Vater zu töten. Aus dem Blut von Uranos erschaffte Gaia dann u.a. die Erinnyen, die Göttinen der Rache.
Nach den Erzählungen der Mythologie besiegte Apollon Python, die monströse Schlange, die Gaia bewachte und beschützte, wonach er sie aus ihrem Zufluchtsort trieb und sich selbst dort niederließ. Das tat er zusammen mit dem Gott Dionysos.
Apollon war ein Sohn des Zeus und der Leto, Tochter eines Titanen. Er und seine Zwillingschwester Artemis wurden auf der Insel Delos geboren.

So, wie Artemis die Beschützerin junger Frauen war, oblag es Apollon, das Wohlergehen der jungen Männer zu garantieren. Wegen seiner Schönheit wurde Apollon öfter als die anderen Götter abgebildet. Er war der Gott des Lichtes, der Musik und der Wahrheit und er lehrte die Menschen auch die Heilkunst. Abgesehen davon war er auch ein guter Bogenschütze, sowie auf der Leier so begabt, daß er oft den anderen Göttern darauf vorspielen durfte.
Zu diesem Hintergrund konstruierten die Priester in Delphi ein Ritual um die Priesterin Pythia. Durch sie sollte Apollon selbst sprechen. Das Orakel wurde sowohl von Staatsmännern wie auch Privatpersonen besucht. Nach der Eroberung durch die Römer wurde der Einfluß von Delphi immer geringer, viele seiner Schätze wurden nach Rom geführt, vor allem von Nero. Das Orakel versah aber seine Tätigkeit bis etwa 390 n.Chr.
Im Jahr 1892 begann man mit den Ausgrabungen in Delphi, nachdem man zuerst eine ganze Stadt verlegt hatte, um an der richtigen Stelle graben zu können. Im Gebiet des Orakels sind über 4000 Inschriften auf den Mauern erhalten, die viele wertvolle Beiträge zu unseren Kenntnissen über das alte Griechenland geliefert haben.

Noch ein paar Worte zu Apollon und Artemis: Obwohl sie mythologisch gesehen Zwillinge sind, ist Artemis tatsächlich viel älter. Ihr Name tauchte schon in mykenischer Zeit als Inschrift auf, während der Apollon-Kult erst später, vermutlich aus dem Norden kam. Obwohl beide Gestalten ein eher positives Gottesbild darstellen, waren sie durchaus auch grausam und eigenmächtig. Während sie bei Tityos, den sie töten weil er ihre Mutter bedrängt, noch einen moralischen Grund dazu haben, ist bei Koronis, die Moral schon zweifelhafter. Erst gebar sie Apollon Askleipos, doch dann war sie ihm untreu und Apollon sandte Artemis, um sie zu töten. Dem Satyren Marsyas, den Apollon im Kampf besiegte, zog er bei lebendigem Leib die Haut ab. Seine Schwester war nicht viel besser. Akteion mußte es mit seinem Leben bezahlen, weil er ihr zusah, als sie badete. Orion, Niobe und deren Kinder gehörten auch zu den Opfern der "hehren Jungfrau", wie auch Kallisto, eine ihrer eigenen Nymphen, nur weil sie von Zeus verführt worden war.
Beide waren jedoch über die ganze griechische Welt hin verehrt. Während das berühmteste Heiligtum Apollons in Delphi stand, war das Artemision in Ephesos das bedeutendste Denkmal seiner Schwester.

Griechen aus der Stadt Gela gründeten auf Sizilien eine neue Stadt, Akragas, aus der im Jahr 262 v. Chr. bei den Römern Agrigentum wurde, im Mittelalter Girgenti und 1927 bekam sie ihren endgültigen (?) Namen - Agrigento. Aus der Stadt wurde mit der Zeit ein sehr bedeutendes Handelszentrum, aber sie ist auch heute interessant, weil dort etwa zwanzig Ruinen dorischer Tempel erhalten sind, und ein archäologisches Museum die Verbindung zwischen gestern und heute herstellt. Akragas sollte die letzte griechische Kolonie auf Sizilien werden - die erste war Naxos, etwa 150 Jahre früher gegründet.

Die pythischen Spiele waren bisher jedes achte Jahr veranstaltet worden, sollten aber ab nun jedes vierte Jahr stattfinden, nämlich im dritten Jahr der Olympiade. (Eine Olympiade ist der Zeitraum zwischen zwei olympischen Spielen, d.h. 4 Jahre. Olympische Spiele hatte es schon seit 776 gegeben.) Gleichzeitig wurden sie erweitert, sodaß sie nunmehr nicht nur musikalische Wettbewerbe enthielten, sondern auch Drama, Gesang und Rezitation, sowie Athletik und Pferderennen. Die Sieger erhielten einen Lorbeerkranz.


581 v. Chr.


Die isthmischen Spiele wurden ab jetzt panhellenisch und wurden jedes zweite Jahr zu Ehren von Poseidon abgehalten. Poseidon war Sohn des Kronos und der Rhea, zweier Titanen. Er war auch ein Bruder von Zeus und Hades. Poseidon war mit Amphitrite, einer Nereide, verheiratet, aber er hatte auch viele Liebesgeschichten, nicht zuletzt mit Nymphen verschiedener Art. Seine zahlreichen Kinder waren bekannt für ihre Wildheit und Grausamkeit. Poseidon war der Gott des Meeres, er wird oft mit seinem Dreizack abgebildet, manchmal auch zusammen mit einem Delphin.
Die isthmischen Spiele sollen ursprünglich von dem korinthischen König Sisyphos gegründet worden sein, als Erinnerung an den Meeresgott Melikertes-Palaimon. Die Sieger erhielten einen Kranz aus Wildsellerie.
(Das war weniger als die heutigen Goldmedaillen, ganz zu schweigen von den versteckten finanziellen Vorteilen, die unsere Sportler heute verlangen, obwohl sie sich "Amateure" nennen.... Es gibt eben keine Idealisten mehr.)
Sisyphos ist wohl mehr für sein Mühsal bekannt, da er verdammt wurde, einen großen Stein einen Berghang hinaufzurollen, der doch immer wieder hinunterrollte. Der Grund für seine Strafe war, daß er dem Vater der Jungfrau Aigina verriet, daß Zeus sie entführt hatte. Das mißfiel aber Zeus, sodaß er Sisyphos zum Steinrollen zwang.

Pittakos aus Mytilene erließ eine Amnestie, die es u.a. Alkaios und seinem Bruder Antimenidas möglich machte, in ihre Heimatstadt zurückzukehren. Antimenidas war als Legionär in Babylon gewesen, des Landes verwiesen, weil er seine Hände im Spiel hatte, als der Vorgänger von Pittakos, Myrsilos, ermordet wurde. Alkaios war wegen seiner Schmähreden gegen Pittakos verbannt worden. Während seines Exils befand sich Alkaios zuerst in Ägypten, später in Thrakien.


Copyright Bernhard Kauntz, Västerås, Januar 1997 - Januar 2000
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