Die Prager Burg


      Es ist egal, ob man mit der Straßenbahn kommt oder zu Fuß den kleinen Burgberg erklimmt - man wird kaum beim Haupteingang das Burggelände betreten. Während der sportliche Typ beim Schwarzen Turm, also auf der gegenüberliegenden Seite, die eigentliche Burg betritt, kommen die Benutzer der öffentlichen Verkehrsmittel durch einen Seiteneingang hinein. Letztere befinden sich danach allerdings schon im zweiten Burghof, der sich gleich hinter dem monumentalen Haupteingang befindet. Bevor wir weiter gehen, wollen wir ein wenig Sprachenverwirrung klären.
Mit dem deutschen Hradschin wird meistens nur die eigentliche Burg bezeichnet. Das tschechische "Hradčany" bedeutet wörtlich übersetzt "Burgstadt" - und damit ist der ganze Hügel gemeint, auf dem die Burg steht. Die "Stadt bei der Burg" war nämlich die dritte Teilstadt von Prag, die um 1320 gegründet wurde. Erst 1784 schlossen sich die nunmehr 4 Teilstädte zum heutigen Prag zusammen.
      Die am Haupteingang angebrachte Tafel besagt, dass das Gebäude vom Römischen Kaiser Matthias im Jahr 1614 errichtet wurde. Das gilt allerdings nur diesem Tor, denn die Burg ist zum Teil viel älter. Schon im späten 9. Jahrhundert wurde an diesem Platz eine Festung errichtet. Der erste Erbauer dürfte der erste geschichtlich dokumentierte Prinz der Přemysliden, Bořivoj, gewesen sein.
Die Verteidigungswälle der Burg entsprachen damals schon den Ausmaßen von heute. Das Gelände sollte in Krisensituationen die Bevölkerung aufnehmen können, die sich im Umkreis ansiedelte. Innerhalb dieses Gebietes würde in den kommenden tausend Jahren eine rege Bautätigkeit vonstatten gehen.
Besagter Prinz Bořivoj war der erste christliche Herrscher und er ließ auf dem heutigen Vorhof die erste Kirche, die Marienkirche erbauen. Schon im 10. Jahrhundert wurden die Wälle mit Türmen ausgebaut und weitere Kirchen, sowie der Bischofspalast entstanden. Letzterer dürfte das erste steinerne Gebäude gewesen sein, sonst war Holz das normale Baumaterial.

Im Jahr 1003 wurde die Burg von polnischen Truppen unter Bolesław I Chrobry (beziehungsweise in Tschechien Boleslav IV Chrabrý) belagert und erobert. Dieser Bolesław lag in Fehde mit den römisch-deutschen Kaisern seiner Zeit, wurde aber 1025 vom Papst zum König gekrönt, was vielleicht die Ursache für den starken heutigen Katholizismus in Polen ist. Schon vorher, 1012, musste er die Burg und den böhmischen Herzogstitel wieder an die Přemysliden abtreten.
Nach diversen Verwicklungen mit Herzog Břetislav, schloss Kaiser Heinrich III diesen 1041 auf der Burg ein, die nach einer Belagerung der kaiserlichen Truppen fiel.
      Břetislav wurde nachher ein treuer Vasall und bemühte sich um den Wiederaufbau der Burg.
Dennoch verlegte Vradislav II die Residenz im Jahr 1070 nach Vysehrad, der zweiten Burg in Prag. 1135 ging das Herzogtum an Soběslav I, der mit dem romanischen Umbau der Burg begann und vor 1140 wieder zurück auf den Hradschin zog. Nun wurden auch die alten Palisaden durch Steinwälle ersetzt.
Ebenfalls aus dieser Zeit stammen die Bischofsschuhe, die im Museum gezeigt werden, das heute im alten Fürstenpalast untergebracht ist.
      Sie wurden im östlichen Chor der St. Vitus Kathedrale, im Grab des Bischofs Menhart gefunden, der in der ersten Hälfte des 12. Jhd. tätig war. Oft dürfte er sie nicht getragen haben ... Aber es fasziniert, wie modern sie eigentlich sind.
Soběslav I regierte dann als Herzog und ab 1158 als König von Böhmen bis 1172, aber es war ein unruhige Zeit, in der er sich immer wieder behaupten musste. Schon 1142 gab es eine neue Belagerung. Diesmal waren es die Truppen von Konrád Znojemský, die vor der Burg standen. Es war dies ein interner Machtkampf, denn Konrad von Znajm war ebenfalls aus dem Geschlecht der Přemysliden. Die Burg wurde auf jeden Fall in Mitleidenschaft gezogen, denn sie brannte teilweise ab.

Im Museum gibt es auch ein Dokument von Přemysl I, vom 2. Juli 1221, in dem dieser den Prager Bischöfen größere Rechte einräumt. Das Pendel schwang diesmal also in klerikaler Richtung aus, im ständigen Kampf um die Macht zwischen Kirche und Staat.

      Es ist zwar gratis, die Burg zu betreten und darin herumzuspazieren, aber um in die Kirchen und Museen zu kommen, muss man eine Eintrittskarte lösen. Diese ist für zwei aufeinander folgende Tage gültig. Man braucht diese Zeit, denn es ist zu viel, alles an einem Tag sehen zu wollen.
1253 wurde Přemysl Ottokar II König von Böhmen. Im Museum für tschechische Malerei aus dem 19. Jhd., das auch innerhalb der Burg liegt, gibt es ein Bild von Antonín Lhota, das diesen König vorstellt. Es zeigt ihn im Jahr 1255 auf einem Kreuzzug nach Preußen, wo er die Heiden besiegt und sie zwingt, zum Christentum überzutreten.
König Ottokar beherrschte zu seiner Zeit gewaltige Gebiete im mitteleuropäischen Raum, hatte er doch durch seine Erweiterungspolitik nicht nur in Böhmen und Mähren, sondern auch in Schlesien, Österreich, Steiermark, Kärnten, Friaul, Krain und der Windischen Mark großen Einfluss. Das war den Kurfürsten des Römischen Reiches zuviel Macht. Deshalb einigten sie sich darauf, Rudolf I von Habsburg als König zu wählen. Klarerweise akzeptierte Ottokar diese Wahl nicht, wurde aber von Rudolf 1278 in der Schlacht vom Marchfeld geschlagen. Damit konnte die Vormachtstellung der Habsburger in Österreich begründet werden, während die Přemysliden Böhmen und Mähren als Lehen empfingen.
1280 wurde die Burg durch Naturereignisse verwüstet. Stürme, Wolkenbrüche und ein Erdrutsch richteten großen Schaden an. 1303 brach im Königspalast ein Feuer aus, das die Burg weiter zerstörte.
      Drei Jahre später wurde Václav III, das letzte männliche Mitglied der Přemysliden, ermordet.
Nach dem Aussterben der Přemysliden waren die Habsburger auch an Böhmen und Mähren interessiert. Unter anderem war es wieder ein Rudolf, der zeitweise als König in Böhmen amtierte. Es war dies Herzog Rudolf III von Österreich - der jedoch in Tschechien als König Rudolf I bezeichnet wird ...
Wie dem auch sei - er starb 1307 bei einem Feldzug, und seine Gattin Elisabeth Rejčka ließ für sein Grab vergoldete Reichsinsignien herstellen, die im Burgmuseum gezeigt werden.
Wieder herrschten Unklarheiten darüber, wer nun das Land regieren sollte. Schließlich bekam Kaiser Heinrich VII genug, zog das Lehen ein und setzte seinen Sohn, den damals nur 14jährigen Johann von Luxemburg als Regent in Böhmen ein. Ab 1310 war nun das Haus Luxemburg Besitzer der Prager Burg.
      Johann war an der verfallenen Burg nicht so sehr interessiert. Es war erst sein Sohn, der spätere Kaiser Karl IV, der in Frankreich erzogen wurde und im Jahr 1333 zurückkam, um Burg und Reich wieder aufzubauen. Er ließ im Jahr 1344 die Wenzelskrone anfertigen, mit der fortan die tschechischen Könige gekrönt wurden. Reichsapfel und Szepter kamen erst 200 Jahre später hinzu, werden aber zusammen mit der Krone ausgestellt.
Aber Karl IV ließ nicht nur die Krone anfertigen, sondern war ganz allgemein ein Erneuerer, sowohl der Burg als auch der Stadt. Er ließ den Königspalast in der Burg renovieren und gab 1344 Anstoß zum Bau der St. Veit-Kathedrale, der alles dominierenden Kirche innerhalb der Burg. Im selben Jahr gelang es ihm, aus Prag einen Erzbischofssitz zu machen. Aber auch in der Stadt führte er große Bauvorhaben durch, wie zum Beispiel die Karlsbrücke über die Moldau, an derem einen Ende er selbst sein Standbild hat.
Nicht umsonst wird er "Vater der Heimat" genannt. Auch sein Sohn, Václav IV, ließ fleißig weiterbauen, allerdings zog er im Jahr 1382 in die königlichen Domizile in der Altstadt. Wenzel IV starb 1419, als die Hussitenkriege ausbrachen. Dadurch wurden auch die Bautätigkeiten unterbrochen.
      Sein Halbbruder Sigismund versuchte die Burg mit einer Garnison zu halten, die aber 1421 kapitulierte. Danach wurde die Burg von den Hussiten gestürmt und geplündert. Nicht zuletzt die sakralen Bauten und deren Ausschmückung wurden stark in Mitleidenschaft gezogen.
Die verlassene Burg verfiel wieder, bis Wladislaw Jagiello im Jahr 1484 dort einzog. Seinem Baumeister, Benedikt Ried, verdanken wir unter anderem den Wladislaw-Saal, den damals größten, nicht-sakralen Gewölbesaal in Mitteleuropa. Es gab dort die sogenannte Reiterstiege, über die man sogar zu Pferd in den Saal gelangen konnte. Aber auch sonst wurde der alte Königspalast umgebaut, sowie die Verteidigungsanlagen der Burg modernisiert.
Sohn Ludwig starb in jungem Alter, im Jahr 1526, und damit war auch die Zeit der Jagiellos vorüber. Ferdinand von Habsburg, der Bruder von Karl V, der später Kaiser Ferdinand I werden sollte, war mit Ludwigs Schwester Anna verheiratet und wurde zum neuen König gewählt.
      Dadurch wurden die Habsburger Schlossherren in Prag. Das (unvollendete) Bild von Václav Brožík, das in der Galerie des 19. Jhd. ausgestellt ist, zeigt Ferdinand I mit seinen Künstlern. In der Bildmitte, vor dem Belvedere, dem Sommerpalast der Kaiserin Anna, sieht man die "Singende Fontäne", die vom Glockengießer Tomáš Jaroš erschaffen wurde. Unter Ferdinand wurde die Burg erneut umgebaut und dem Stil der Renaissance angepasst.
      Schon 1534 wurde die königlichen Gärten angelegt und 1538 mit dem Bau des obengenannten Belvederes begonnen. 1541 wurde die gesamte Burg und ein Teil der Kleinseite von Prag jedoch durch ein großes Feuer stark zerstört. Andererseits begünstigte dieses Feuer den Neuaufbau der Gebäude im Renaissancestil. 1562 folgte Maximilian II seinem Vater als König von Böhmen und zwei Jahre später auch als römisch-deutscher Kaiser. In seiner Regierungszeit, bis 1576 wurden die Bauarbeiten in der Burg weitergeführt.
      In der Ausstellung der Gemäldesammlungen des Schlosses gibt es ein Bild, von Jakob Seisenegger, kurz nach 1540 gemalt, das den jungen Erzherzog Maximilian darstellt. Die Frage ist, wieviel dieser religionstolerante Maximilian den Weg für den Dreißigjährigen Krieg bereitet hat, da er selbst den Protestanten näher stand, als dem strengen, katholischen Glauben, in welchem er in Spanien erzogen worden war. Er konvertierte jedoch nie öffentlich.
      In der Ausstellung im Königspalast ist sein hölzerner Wappenschild zu sehen, dessen Entstehungsjahr mit 1576 angegeben wird, das heißt mit seinem Todesjahr. Dort sieht man auch die Grabjuwelen, die bei Beerdigungszeremonien der böhmischen Könige verwendet wurden. Nachdem sie vermutlich um 1570 entstanden, wären sie zum ersten Mal beim Tod Maximilians aktuell gewesen. Es kann jedoch sein, dass sie älter sind und schon beim Tod von Ferdinand I in Gebrauch kamen.
Rudolf II folgte Maximilian, seinem Vater, auf dem Thron, doch dies bedeutete ihm nicht besonders viel.
      Statt dessen war Rudolf sehr an Wissenschaft und Kunst interessiert und schaffte sich eine große Bildersammlung an. Konnte er ein Original, das er haben wollte, nicht bekommen, ließ er eine Kopie davon machen, wie von "La Bella" auf dem Bild links. Sie stellt Eleonora dar, die Herzogin von Urbino, ursprünglich von Tizian gemalt. 1583 entzog sich Rudolf dem Hof in Wien und deklamierte die Prager Burg zu seiner offiziellen Residenz, wahrscheinlich weil es hier etwas ruhiger war. Die Gemäldegalerie und der Spanische Saal sind Anbauten, die wir diesem Kaiser zu verdanken haben.
Prag wurde zu einer Hochburg von Wissenschaft - so befanden sich zum Beispiel Tycho Brahe und Johannes Kepler in Rudolfs Diensten. Im Garten ließ der Kaiser eine Menagerie mit exotischen Tieren anlegen. Man bedenke, das schon im 16. Jahrhundert!
Nachdem es aber nicht angeht, dass ein Kaiser politisch nicht aktiv sein will (wo kämen wir denn hin, wenn wir in unserer Welt die Wissenschaft förderten, statt der Kriegsindustrie), wurde Rudolf von seinem Bruder, Matthias, abgesetzt und die Residenz 1612 wieder nach Wien verlegt.
      Wie anfangs erwähnt, ließ Matthias 1614 das Eingangstor erbauen. Ob er politisch geschickter war, als sein Bruder, als er dessen Edikt von 1609 aufhob, das den Böhmen Religionsfreiheit gegeben hatte, lasse ich dahingestellt sein. Schließlich führte die Unzufriedenheit der Stände zum Fenstersturz 1618, welcher seinerseits der Auftakt zum Dreißigjährigen Krieg war. Die Aufständischen hatten die beiden Statthalter des Kaisers und deren Schreiber aus diesem Fenster geworfen.
      Im Dreißigjährigen Krieg okkupierte eine sächsische Armee die Burg und plünderte die Sammlungen von Rudolf II. Im letzten Kriegsjahr kamen dann noch die Schweden und raubten, was noch zu ergattern war. Außerdem wurden natürlich große Teile der Burg erneut beschädigt.
Im Museum des 19. Jahrhunderts betrachteten wir das Modell einer Marmorstatue von General Pappenheim, das 1866 von Ludvík Šimek erschaffen wurde. Pappenheim war einer der Heerführer der kaiserlichen Truppen und starb 1632 bei der Schlacht von Lützen, wo auch der schwedische König Gustaf II Adolf sein Leben lassen musste.
Wir standen also vor der Statue, als ein Mann mittleren Alters seiner viel jüngeren Begleiterin mit Kennermine erklärte: "Und hier haben wir einen der drei Musketiere." ...

Nach dem Dreißigjährigen Krieg versuchte Kaiser Ferdinand III die Bildergalerie wieder aufzubauen.
1679-1680 residierte der Hof von Kaiser Leopold I in Prag, was natürlich mit sich führte, dass auf der Burg wieder gesellschaftliches Leben einzog.

      Zeremonien, Bälle und Theaterstücke standen auf dem Programm. Im Bereich der Burg wurden neue Fontänen errichtet, so auch diese, etwa in der Mitte des zweiten Hofes. Im Zusammenhang mit der Krönung von Karl VI, im Jahr 1723, erfolgten weitere Änderungen und Umbauten, so zum Beispiel ein Freilufttheater. 1741 wurde die Burg im Zug des österreichischen Erbfolgekrieges wieder einmal eingenommen, diesmal von französischen Truppen. Als diese vertrieben waren, kamen die Preußen 1744, unter Friedrich II. 1757 war es nocheinmal Friedrich II, der bei der Belagerung die Burg arg zerstörte.
Im zweiten Hof steht auch das vorspringende Halbrund der Heiligen-Kreuz-Kapelle, die während der letzten großen Rekonstruktion (1755 - 1775) unter Maria Theresia erbaut wurde, und zwar von Anselmo Lurago nach Plänen von Nikolaus Pacassi.
Ebenfalls von Pacassi wurde der ehemalige Rožmberk-Palast in das Edeldameninstitut umgebaut, wo adelige, alleinstehende Damen ihre Unterkunft finden sollten.
Die Gebäude in der Burg müssen natürlich restauriert werden, daher kann man nicht immer alles sehen. So war zum Beispiel das berühmte Goldene Gässchen bei unserem Besuch nicht zugänglich, während das Edeldameninstitut erst neulich eröffnet wurde. Diese Renovierungsarbeiten tragen dazu bei, dass keine Beschreibung, kein Buch und kein Plan für längere Zeit aktuell sein kann - was für den Besucher allerdings ziemlich verwirrend ist.
      Die Kapelle, von der wir hier die (neu restaurierte) Deckenbemalung sehen, wurde 1755 in der alten Küche des Palastes erbaut und ist der Dreifaltigkeit sowie der unbefleckten Empfängnis gewidmet. Zwischenzeitlich hauste hier allerdings auch das Innenministerium und ein Gymnasium. Damals wurden die Wandfresken einfach übermalt und Zwischendecken eingezogen, die man inzwischen wieder freigelegt, beziehungsweise entfernt hat.
Das Institut war für über 24jährige Damen aus verarmten Adelsgeschlechtern abgesehen.
Aber auch adelige Waisenmädchen, über 18 Jahre alt, waren willkommen. Insgesamt standen dreißig Plätze zur Verfügung. Die Einrichtung ist nicht im Original erhalten und ich frage mich nach dem eigentlichen Sinn dieser Ausstellung.

 
Die edlen Damen hatten auf jeden Fall ein angenehmes Ambiente, auch wenn sie sich gewissen Vorschriften fügen mussten. Die Vorsteherin des Instituts war selbstverständlich aus dem Haus Habsburg, meist eine unverheiratete Erzherzogin, und trug den Titel einer Äbtissin.
      Auf dem Gemälde links ist eine von ihnen zu sehen. Nachdem das St. Georgs-Kloster in der Burg geschlossen wurde, erhielten die Vorsteherinnen übrigens die Ehre, neue Königinnen zu krönen.
     
Auf dem Bild oben rechts sieht man den Haupteingang des Instituts mit einer Inschrift, die Maria Theresias gedenkt.
Aber zurück zu den Damen: Schwarze Kleidung ohne Samt oder Satin war vorgeschrieben, wie auch welchen Schmuck sie tragen durften. Außerdem war es ihnen untersagt, an öffentlichen Belustigungen, sowie Maskenbällen teilzunehmen - aber sie durften einmal pro Woche die Oper oder einen aristokratischen Ball besuchen, sowie auch an Hoffestlichkeiten teilnehmen. 1918 wurden die Adelstitel verboten, das Institut geschlossen und im Jahr darauf zog das Innenministerium hier ein.
      Kaiser Ferdinand I, der 1848 zugunsten seines Neffen, Franz Joseph, abdankte, wählte bis zu seinem Tod im Jahr 1875 die Prager Burg als seinen Residenzplatz.
Für die kleineren Umbauarbeiten in der ersten Hälfte des 20. Jhd. war hauptsächlich der slowenische Architekt Josef Plečnik verantwortlich. Auch der Pylon auf dem dritten Hof ist ein Werk von ihm, das 1928 entstand und an die Opfer des Ersten Weltkriegs erinnern soll.

Außer für die im Artikel erwähnten Gebäude gilt die Zweitageskarte auch noch für die St. Veit-Kathedrale, die St. Georg-Basilika und den Pulverturm. Wie oben erwähnt, braucht man diese Zeit um auf das volle Pensum zu kommen. Aber es ist wohl verwendete Zeit, die Schätze dieser Stadt innerhalb der Burg zu besichtigen.

© Bernhard Kauntz, Wolvertem 2010



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