WIR STELLEN VÄSTERÅS VOR

ANETTE FALLBERG


wurde in Västerås geboren und hat fast ihr ganzes Leben hier verbracht. In den vier Jahren, in denen sie nicht hier lebte, hatte sie Heimweh.

Was für Vorteile hat Västerås?
Viele beschweren sich über die Menschen, die in dieser Stadt wohnen, aber der Ansicht bin ich gar nicht. Ich mag die Menschen hier. Man hat es nicht so eilig, es ist ruhiger und alles ist relativ nahe, obwohl wir in einer ziemlich großen Stadt leben. Man kommt schnell überall hin, wo man hinkommen will oder muss.
Ich habe "in der ganzen Stadt" gewohnt, das heißt an vielen verschiedenen Stellen und es gefiel mir überall, aber am besten gefällt es mir trotzdem unten in der City, wo ich jetzt wohne. Ich will nie mehr aus Västerås wegziehen, ich glaube es gibt keinen besseren Ort. Ich bin hier zu Hause, wegziehen wäre wie in ein anderes Land kommen...
Außerdem ist es gut, dass in den letzten Jahren ein bisschen mehr los ist, z.B. der Arosfestival, das Oktoberfest und das Frühlingserwachen. Das ist wichtig, man muss solche Dinge arrangieren, um die Leute aus ihren Wohnungen zu locken.

Und was ist das Allerbeste?
Die Nähe zu allem.

Was gibt es denn dann, das nicht gut ist?
Viele gemeindebetriebene Anlagen sind zu teuer, z.B. die Schwimmbäder. Ich würde gern ein paar Mal pro Woche mit den Kindern schwimmen gehen, aber das ist unmöglich. Ich habe drei Kinder, wenn wir alle zusammen gehen, kostet das jedes Mal hundert Kronen.

Und was ist das Schlimmste an Västerås?
Alle Neubauten. Der Wolkenkratzer, das Hochhaus in dem die Steuerverwaltung sitzt, der neue Bahnhof, nehmt das doch alles wieder weg! Ich vermisse die alten Gebäude, die der Stadt Atmosphäre gaben. Wenn ich nur an die alte Sporthalle denke, zum Beispiel. Ich finde, dass man genauso gern restaurieren kann; so wie man jetzt neulich den alten Bahnhof verschönern können hätte, statt einen neuen zu bauen.
Statt all diesen Protzgebäuden könnte man den Menschen billigere Aktivitäten zusichern, wie z.B. das Schwimmen.

Västerås macht ja gerade eine "Identitätskrise" durch, von der Gurkenstadt zur Mälarstadt. Was sagen Sie dazu?
Gurken- oder Mälarstadt spielt keine größere Rolle. Im Volksmund werden die Gurken auf jeden Fall erhalten bleiben.

Sie haben Kinder, ist Västerås eine gute Stadt für Kinder?
Ja, ich weiß nicht, wie es an anderen Orten ist, aber hier in Västerås war es besser als ich klein war, glaube ich. Es gibt heute weniger Freizeitsaktivitäten für die Kinder, vor allem in der City. Früher gab es überall Jugendzentren, heute nur noch wenige. Aber sie müssen nahe liegen, sodass die Kinder nicht mit dem Bus fahren brauchen. Wenn es so wie früher wäre, wären so Einsätze wie "Eltern in der City" vollkommen unnötig. Aber ich glaube, das ist nicht nur in Västerås so.
Es ist ja gut, dass es wenigstens Schulen und Kindergärten in der näheren Umgebung gibt, auf Fußgängerabstand.
Ich hoffe nur, dass man mit "Folkets Park" keine Dummheiten macht. Dort gibt es jede Menge Dinge, die man für die Jugend veranstalten könnte. Gebäude gibt es ja dort, die verwendet werden könnten. Und man könnte das mit sogenannten "Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit" betreiben, wie so vieles anderes auch. Dort könnten sich dann alle treffen, aus der ganzen Stadt zu gleichen Bedingungen. Das wäre schön.

Welches Verkehrsmittel benutzen Sie?
Ich fahre mit dem Rad und mit dem Auto. Aber ich möchte in der City keinen Verkehr haben, es war falsch, Stora Gatan - Vasagatan für den Verkehr freizugeben. In der City sollte man unbehindert über die Straße gehen können, nicht einmal die Busse brauchen gerade durch das Zentrum zu fahren. Man kann sie ja während des Arosfestivals umleiten, da muss das doch auch sonst möglich sein. Ich habe eine Tiefgarage im Haus, in dem ich wohne, das ist zwar praktisch, aber ich könnte gern ein Stück zu Fuß gehen.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Ich habe keine. Meine Freizeit ist die der Kinder, da geht es unter anderem um Fußball oder Tanzen. Es ist gut, dass Västerås eine große Sportstadt ist, hier gibt es alles, was die Kinder probieren wollen. Und meine Erfahrung ist, dass es viele gute Jugendtrainer gibt.
Für mich selbst gibt es ab und zu einen Abend in einem Lokal.

Was sagen Sie zu den Lokalen?
Es gibt fast schon zu viele. Auch das war besser, als ich noch jünger war, aber vielleicht sagt man das immer. Was ich meine, ist, dass man früher nicht in so vielen Lokalen Eintritt zahlen brauchte, man konnte einfach hingehen um ein bisschen zu plaudern...

Wie ist Västerås als Touristenstadt und was würden Sie einem Besucher zeigen?
Ich setze voraus, dass es Sommer ist. Da würde ich mit ihnen auf die Insel Elba fahren und an andere Orte im und um den Mälarsee. Vermutlich würden wir auch einen Schiffsausflug machen. Dann würde ich ihnen das Zentrum zeigen, Kyrkbacken und die Altstadt selbstverständlich. Dort würde ich gern wohnen. Ich gehe oft dem Fluss entlang spazieren, dort ist es auch schön.

Eine Zusammenfassung?
Trotz meiner Kritik wohne ich sehr gern in Västerås och möchte niemals von hier wegziehen.



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last update: 6.10.1998 by webmaster@werbeka.com