DAS SILBERBERGWERK IN SALA


Es gibt Beweise dafür, dass man seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts in Sala Silber abgebaut hat. Mündliche Quellen behaupten doch, dass das Bergwerk schon viel länger in Betrieb war, einige strecken sich sogar bis zum 3. Jahrhundert zurück. Der älteste Teil im Gebiet des Bergwerks ist "Herr Stens botten", ein Tagebau, in dem man den Berg erhitzte, bevor man das Erz in dem dann spröden Gestein losbrechen konnte.

Fast ebenso spannend, wie die Angaben zur Silbergewinnung, sind jedoch die Quellen, die uns erzählen, wie die Menschen lebten, die damals im Bergwerksdorf gewohnt haben. In den Fünfzigerjahren fanden Ausgrabungen statt, wo das damalige Dorf belegen war und heute kann man noch einige Mauernreste der Häuser sehen. Noch interessanter ist, zu erfahren, dass die Hauptnahrung der Bevölkerung von damals aus Fisch bestanden hat, oder dass Anders Hansson aus Västerås der Kaufmann war, der 1533 die meisten Steuern bezahlte. Nach ihm kamen "Lille Erik" (der kleine Erik) beziehungsweise "Nils i porten" (Nils bei der Pforte), beide aus Stockholm.

      
"Penningschaktet", ein alter Tagebau.        Das Pulverhäuschen, das so weit wie
möglich vom Dorf entfernt lag.

Im Bergwerksdorf leerte man pro Woche 70 Fass Bier, aber das sagt nicht so viel, weil wir weder wissen, wie groß ein Fass war, noch wie viele Leute dort wohnten. Im Jahr darauf trank man aber immerhin schon 110 Fässer in der Woche, was daraus schließen lässt, dass das Dorf zu jener Zeit stark angewachsen ist.

In den frühen Vierzigerjahren des 16. Jahrhunderts wurden im Salabergwerk jährlich 3,5 Tonnen Silber gewonnen, was ein willkommener Zuschuss in der Staatskasse war. Sowohl König Gustav Vasa, wie auch seine Söhne, wussten das Silberbergwerk zu schätzen. Interessant ist jedoch, dass die Stadt Sala erst 1624 von König Gustav II Adolf gegründet wurde.

      
Der "neue" Glockenturm, aus dem Jahr 1733.        Ein Wagen für den Erztransport,
aus "modernen" Zeiten.

Viele Schächte tragen Namen der Königsfamilie, sei es Königin Christina, Gustaf III oder Karl XI. Die Bergwerksglocke war natürlich als Warnungssignal wichtig, der heuteige Glockenturm stammt aus dem Jahr 1733, aber er ersetzte nur ein älteres Modell. Das Pulverhaus liegt vorsichtshalber weit weg vom Dorf, was viel besser durchdacht war, als Jahrhunderte später in Enschede in Holland, wo das Pulver der Feuerwerksfabrik gleich ganze Wohnviertel ausblies, als es explodierte....

      
Der Schacht Karl XI.        Der Schacht der Königin Christina.

1887 wurde das Bergwerk privatisiert und 1908 hörte man mit dem Abbau auf, nachdem es im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts noch einmal eine Glanzzeit gegeben hatte. Heute gehört das Bergwerk der Stadt Sala. Im Bergwerksmuseum werden allerhand Dinge gezeigt, die im Lauf der Jahrhunderte bei der Arbeit verwendet wurden. Es ist durchaus einen Besuch wert. Interessierte Besucher können auch Führungen unter der Erde mitmachen, wo es Stollen in einer Länge von 20 Kilometern gibt.


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last update: 24.8.2000 by webmaster@werbeka.com