Lars (oder Lasse, wie er in Schweden genannt wird) Berghagen ist ein Dauerbrenner am Musikhimmel. Schon 1965, als Zwanzigjähriger hatte er eine eigene TV-Show und ist auch heute noch ab zu auf irgendeiner Bühne zu sehen – als Sänger oder als Schauspieler. Ende der Sechzigerjahre arbeitete er manchmal mit ABBAs Benny Andersson an neuen Titeln. Danach versuchte er, sich für den Eurovision Song Contest zu qualifizieren. Nach zwei misslungenen Versuchen klappte es im Jahr 1975 mit "Jennie, Jennie". Im Jahr nach ABBA reichte es aber, trotz Heimvorteil, nur zu einem achten Platz. Im selben Jahr kam auch sein vielleicht bekanntestes deutschsprachiges Lied auf den Markt. Hier ist es:

Lars Berghagen - Es war einmal eine Gitarre

Wenn man Per Gessle sagt, denken die meisten Menschen wohl an Roxette. Tatsächlich aber hat der Mann allein etliche Singles herausgebracht und ist nicht zuletzt durch die Gruppe “Gyllene Tider” (Goldene Zeiten) bekannt geworden. Diese Gruppe wurde 1978 gebildet und gab da ihre erste EP (eine EP ist eine Doppel-Single, mit zwei Liedern auf jeder Seite) heraus, die sie selbst in 900 Exemplaren pressen ließl;. 1984 versuchte man sich auf internationaler Ebene, aber der Versuch misslang. Im März des nächsten Jahres wurde die Gruppe aufgelöst. Seit 1989 gab es jedoch immer wieder kurze Wiedervereinigungen, bei denen man gemeinsam auf Tournee ging. Hier kommt ein frühes Beispiel der Gruppe, aus dem Jahr 1980.

Gyllene Tider - Jag vill känna din Kropp emot min (Ich möchte deinen Körper an meinem spüren)

Noch ein Dauerbrenner und Multitalent nennt sich Björn Skifs. Er ist Sänger, Liedermacher, Moderator und Schauspieler. 1947 geboren, wurde er schon in den Sechzigerjahren bekannt. In seiner langen Laufbahn hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Zu den Kuriosa gehört wohl, dass er 2010 zusammen mit Agnes Carlsson bei der Hochzeit von Kronprinzessin Victoria als Sänger auftrat. Er war bei den schwedischen Ausscheidungen zum Eurovision Song Contest fleißl;ig und nahm ganze vier Mal daran teil, wobei er 1978 und 1981 gewann. 1978 erreichte er den 14. Platz (von 20) mit 21 Punkten (wovon 10 aus Norwegen und 4 aus Finnland kamen). Drei Jahre später wurde es immerhin ein 10. Platz. Hier ist dieses Lied:

Björn Skifs - Fångad i en dröm” (In einem Traum gefangen)

10 Jahre nach ABBA war es wieder soweit. Schweden sandte die Brüder Per, Richard und Louis Herrey, die sich originellerweise Herreys nannten. Ebensowenig originell war der Titel des siegreichen Liedes: “Diggi loo diggi ley”. Möglicherweise waren die "gyllene skor" (goldenen Schuhe), die sie besangen und auch an den Füßl;en trugen, für den Sieg ausschlaggebend. Die Zeitung "The Times" hat jedenfalls dieses Lied als das "lustigste in der Geschichte des Eurovisionsschlagers" ernannt. Aber das Lied schaffte es nichteinmal in Schweden, an die Spitze der Topliste zu kommen. Auch über Herreys gibt es nicht so viel mehr zu sagen. 1985 gewannen sie den Sopotfestival in Polen, dem größl;ten Musikwettbewerb im damaligen Ostblock. Sie waren nur in der zweiten Hälfte der Achtzigerjahre aktiv und kamen über eine Handvoll Alben nicht hinaus.

Herreys - Diggi loo diggi ley

Tommy Körberg wurde 1948 von einer ledigen Mutter geboren und nach einer Nottaufe kam er zu Pflegeeltern. (Damals nahm man ledigen Müttern die Kinder weg ...) Bei den Pflegeeltern wurde er jedoch nicht gut behandelt. Statt dessen durfte er dann bei den Großl;eltern wohnen. Als er fünf Jahre alt war, heiratete seine Mutter und er durfte dann zu ihr ziehen. Er begann als Sänger in verschiedenen Gruppen, aber er entfernte sich mehr und mehr von der Popmusik. 1973 begann er als Schauspieler, im Theater (Brecht) und im Film, wie auch als Kaberettist. Schließl;lich begann er in Musicals zu singen (Sound of Music, My Fair Lady) und trat fünf Jahre lang in der Rolle des Anatolij Sergievskij in (englischen und schwedischen Versionen von) "Chess" auf. 2012 gab er seine Memoiren unter dem Titel "Sjung tills du stuper" (Sing bis du umfällst) heraus. Das folgende Lied ist aus dem Musical "Chess":

Tommy Körberg - I mitt hjärtas land (Im Land meines Herzens)

Copyright Bernhard Kauntz, Västerås, 2017

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