ANTWORTEN - WIENERISCH?
Wie vorher erwähnt, muß das Resultat relativ gewertet werden. Ein Wiener sollte die meisten Worte kennen, ein Ausländer auf Urlaub hat schon mit der knappen Hälfte ein gutes Ergebnis erreicht. Folgende Bewertung ist also nur mit Vorsicht zu genießen:
0 - 4 richtig: Wissen Sie, wo Wien liegt?
5 - 8 richtig: Schon einmal in Österreich gewesen?
9 - 12 richtig: Gut. Sie verstehen das meiste.
13 - 16 richtig: Ausgezeichnet. Sind Sie ein Eingeborener?
17 - 20 richtig: Keine Frage, Sie sind Urwiener!
Bevor wir zu den richtigen Antworten kommen, noch ein paar kurze Bemerkungen zum Wienerischen: ursprünglich ein bairischer Dialekt, um die vorige Jahrtausendwende von Siedlern aus Passau "mitgebracht", hat das Wienerische heute viel mehr Worte bewahrt, die aus dem Mittelhochdeutschen stammen, als die heutige sogenannte hochdeutsche Sprache. Die Haxe oder Haxn ist zum Beispiel direkt auf das mittelhochdeutsche "Hehse" zurückzuführen.
Einerseits also konservativ und bewahrend, ist das Wienerische andererseits kontaktfreudig wie kaum eine andere Sprache, und bereit, Fremdworte aufzunehmen.
So ist Kurasch ja eigentlich das französische Wort "Courage" mit derselben Bedeutung, wie auch viele andere Wörter aus dieser Sprache eingebürgert worden sind, bei denen die Hochsprache deutsche Alternativen verwendet. Ein paar Beispiele: Trottoir - Gehsteig, Parapluie - Regenschirm, Lavoir (Lavua) - Waschbecken, Waschschüssel, und viele andere.
Dasselbe gilt, wenigstens bedingt, modernen Worten aus dem Englischen. Während die Hochsprache den Fernsprecher erschaffen hat, kennt das Wienerische nur das Telefon. Ein noch besseres Beispiel ist die Tramwäu (von tramway), für die die Hochsprache ja nur die Straßenbahn kennt.
Nicht zuletzt aber hat das Wienerische aber während der Zeit der Doppelmonarchie Wörter aus den Sprachen von allen Teilen des Reiches übernommen und eingegliedert.
Nusch und Leschak sind Beispiele aus dem Tschechischen, während Bahöl aus dem Ungarischen stammt.
Von diesem Standpunkt aus gesehen ist es also weiters nicht verwunderlich, wenn das "Weltsprachenkommittee" der alt.culture.austrian den Slogan "Weanarisch wird Wödsproch" formuliert - genauer gesagt IST das Wienerische wahrscheinlich die Sprache, die den größten internationalen Wortschatz besitzt.
Hier das Resultat des Tests:
Erdapfel |
4 |
Kartoffel |
Krügel |
2 |
halber Liter |
Bub |
3 |
Junge |
Marille |
2 |
Aprikose |
heuer |
1 |
dieses Jahr |
Paradeiser |
2 |
Tomate |
Kurasch |
2 |
Mut |
gach |
3 |
schnell |
Haxn |
4 |
Bein |
plazen |
3 |
weinen |
Fuzerl |
2 |
kleines Stück |
lax |
4 |
lässig |
kudern |
1 |
lachen |
grantig |
4 |
verärgert |
Bahö(l) |
3 |
Lärm |
kräulawatschert |
3 |
schief |
Nusch |
2 |
Messer |
deften |
1 |
einschüchtern |
Leschak |
1 |
Bengel |
Sabler |
4 |
Heuschrecke |
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copyright Bernhard Kauntz, Västerås im März 1997
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