WIR STELLEN VÄSTERÅS VOR

PATRIK RODIN


wurde in Västerås geboren und hat sogar sein ganzes bisheriges Leben im Stadtteil "Råby" gewohnt, den er jedoch gar nicht so schätzt. Er findet, dass es ein unruhiger Stadtteil ist, gezeichnet durch die Aktivitäten vieler Kinder, voller Mist und Geschmiere.

Was gefällt Ihnen an Västerås?
Gewissermassen gilt hier dasselbe, was ich schon über Råby gesagt habe. Verglichen mit anderen Orten, macht die ganze Stadt einen schlechten Eindruck. Es ist nicht so schlimm, dass die Menschen aus Angst von hier vetrieben werden, aber ich finde, dass wir alle etwas dazu beitragen könnten, unsere Umwelt zu verbessern. Das ist wohl das Schlimmste an Västerås, aber gleichzeitig ist es schwierig, einen Vergleich zu ziehen, wenn man nirgends sonstwo gewohnt hat.
Noch etwas, was mich stört, ist, dass die Einwohner von Västerås ziemlich introvert sind; es ist schwer, Kontakte herzustellen. Man lernt es zwar, sich daran zu gewöhnen, aber ich sehe es auch als Nachteil.
Was an Västerås positiv ist, ist der Mälarsee. Das heißt, es ist gut, dass es ihn gibt, auch wenn wir ihn für die Bevölkerung nicht optimal nützen - es ist vor allem die Industrie, die die schönsten Gebiete belegt hat.
Es gibt auch einige schöne Gebäude, der Dom ist ein gutes Beispiel dafür. Auch die Stadtbibliothek ist ein Plus und sehr übersichtlich aufgebaut.

Welches Fortbewegungsmittel verwenden Sie in der Stadt?
Meistens fahre ich mit dem Rad, nur wenn das Wetter sehr schlecht ist, nehme ich den Bus. Und hier haben wir noch einen Vorteil von Västerås: die Möglichkeiten, Rad zu fahren, sind ganz ausgezeichnet. Es ist auch gut, dass man die Radfahrwege weiter ausbaut, zum Beispiel hinaus nach Skultuna.
Der lokale Busverkehr ist recht gut, auch wenn ich finde, dass er zu teuer ist. Wenn man zur Stoßzeit fahren muss, kostet es hin und zurück 30 Kronen am Tag. Das ist zuviel. Aber es gibt genügend Plätze in den Bussen, auch wenn es morgens und abends ziemlich voll sein kann.
Die Möglichkeiten von auswärts nach Västerås und von hier weg zu kommen genügen meinen Ansprüchen. Und man verbessert auch diese Möglichkeiten laufend, z.B. steigt die Anzahl der Flüge.

Was würden Sie Besuchern von Västerås zeigen?
Ich würde das ungefähr so vortragen: Natur - Kultur - Geschichte.
Was die Natur betrifft, gibt es viele Stellen, die sehenswert sind. Natürlich würden wir zum Mälarsee und nach Björnön fahren. Auf dem Gebiet der Kultur gibt es auch viele Aktivitäten, Theater, Kino, etc. Aber man macht auch etwas für die Jugend, z.B. in den Jugendzentren, wo man auf Musik und Theater baut. Und was die Geschichte angeht, ist die in Västerås auch ziemlich umfassend. Wir hatten hier ja schon den ersten Reichstag des Landes, im Jahr 1527. Dann würde ich etwas über den Hintergrund erzählen, wie Västerås als traditionelle Arbeiterstadt herangewachsen ist. Damit hängt ja auch die Geschichte von ASEA und der Elektroindustrie zusammen. Und natürlich würden wir uns die Altstadt beim Kyrkbacken ansehen.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Manchmal fahre ich zum Mälarsee zum Fischen, aber ich bin auch oft in der Stadtbibliothek zu finden. Es kommt auch vor, dass ich abends einmal ein Lokal besuche, aber da geht man meistens mit Bekannten, sodass man keine neuen Menschen trifft. Das hängt mit der Introvertiertheit zusammen, glaube ich.

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, was würden Sie da verändern?
Oh. Ich glaube, das ginge dem vorherrschenden Trend gerade entgegen. Ich möchte, dass die Menschen an der Gestaltung ihrer nächsten Umgebung teilhaben und dafür Verantwortung tragen. Ich möchte, dass alle eine größere Chance bekommen, die Situation in ihrer Nähe zu beeinflussen. Zum Beispiel sollte man auf sein Stadtviertel stolz sein können.
Dazu müsste man aber eine Dezentralisierung der Beshlüsse durchführen, sodass alle Menschen Verantwortung bekommen. Das kann allerdings anfangs ziemlich schwer sein, die Menschen sind es heute gewohnt, von oben dirigiert zu werden. Aber sie müssen an den alltäglichen Beschlüssen teilhaben können, wenn wir eine bessere Gesellschaft herbeiführen wollen.

Und jetzt eine kurze Zusammenfassung?
Ich bin mit Västerås nicht so sehr zufrieden und würde gern von hier wegziehen. Am liebsten in einen kleineren Ort, wo es leichter ist, die persönliche Verantwortung aufzubauen.



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last update: 25.9.1998 by webmaster@werbeka.com