Bernhard Kauntz, Västerås 1997
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VALLBY
FREILICHTMUSEUM

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Vallby liegt im nordwestlichen Västerås und das Freilichtmuseum in der Ecke, die dem Zentrum am nächsten liegt.
Das Museum ist eines der größten in Schweden und wirklich einen Besuch wert. Als es 1921 gegründet wurde, hatte man vor, ein "Västmanland in Miniatur" aufzubauen, und so ist es noch heute. Man hat viele Gebäude aus der ganzen Region hierher verlegt, sodaß das Gebiet heute wirklich aussieht, als ob es ein Dorf aus alten Zeiten wäre.
Die Karte oben auf dieser Seite gibt eine Auffassung darüber, wie das Gelände aussieht. Dort sehen Sie auch das Symbol für das Freilichtmuseum von Vallby, die Wache, die ursprünglich eine Wandmalerei in einem Herrensitz gewesen ist.
Ein Spaziergang in dem Museum macht einen beruhigenden Eindruck, obwohl viele Besucher hier sind und obwohl der Lärm von der angrenzenden Autobahn eigentlich viel störender sein müßte, als er in Wirklichkeit ist. Trotz der Stille gibt es viele Aktivitäten hier. Es gibt eine Unmenge von Haustieren, die teils für die Kleinen einen Minizoo darstellen, aber teils auch den Eindruck der Vergangenheit verstärken. Es ist ja ganz einfach so, daß Ziegen, Schafe, Hühner und Gänse früher ein viel wichtigerer Bestandteil des Alltags waren, als sich die modernen Stadtmenschen von heute vorstellen können.
Hier wird auch Allgemeinbildung betrieben, in mannigfaltiger Form, die viele verschiedene Themen berührt. Aus dem Programm dieses Jahres entnehme ich Dinge wie: "Information über Haustiere", "Eine Wanderung im Kräutergarten", "Glaube und Tradition um Naturerlebnisse", und viele Sachgebiete, die Handwerk und Kunsthandwerk berühren.
Unter den herbeigeschafften Gebäuden befindet sich auch ein Freilichttheater, wo man im Sommer vorwiegend Musikvorführungen darbietet. Im Missionshaus wird sonntags ein Gottesdienst abgehalten, und für profanere Freuden sorgt ein Kaffeehaus am Hauptplatz, sowie der Dorfladen, wo man heute noch Süßigkeiten kaufen kann, so wie es einst die Urgroßeltern gemacht haben. (Daß man hier auch Ansichtskarten verkauft, die aus viel modernerer Zeit sind, kann man mit einem Lächeln übersehen.) Weil wir schon von Modernitäten sprechen: Am Hauptplatz steht auch eine öffentliche Telefonzelle älteren Datums. Dieses Modell wurde zum ersten Mal 1901 aufgestellt, sollte sich dann aber bis in die Fünfzigerjahre auf den Straßen behaupten. Und drinnen gibt es natürlich einen voll funktionsfähigen, modernen Telefonapparat.
Mitten im "Dorf" gibt es auch Handwerksläden, die ganzjährig geöffnet sind und dadurch noch mehr den Eindruck der Echtheit unterstreichen. Da gibt es eine Silberschmiede, ein Textilienatelier, einen Töpfer und einen Bürstenbinder. In diesen Läden kann man sich teils die Waren ansehen die hier produziert werden (manchmal sogar auch dabei zusehen), teils natürlich auch ein Souvenir kaufen, wenn man etwas Nettes findet.
An sämtlichen Gebäuden sind Schilder angebracht (doch leider nur auf Schwedisch), die erzählen, woher das Gebäude kommt, wozu es verwendet wurde und manchmal auch, wann es ursprünglich gebaut wurde.
Viele Türen stehen offen, sodaß man auch in die Gebäude hineinsehen kann. Und hier erwartet einen eine neue Überraschung. Es ist nämlich ohne Zweifel ein Erlebnis, sich die alten, gediegenen Möbel ansehen zu können, aber gleichzeitig daran erinnert zu werden, wie eng es in diesen Häusern gewesen sein mußte. Oder die großen Eisenkessel auf dem Herd stehen zu sehen und nachzudenken, wieviele von uns wohl Kraft genug hätten, um sie auch zu verwenden. Oder einen Blick auf die Geräte zu werfen, die im Haushalt oder in der Landwirtschaft verwendet wurden, und einen Vergleich mit unseren heutigen, fabrikshergestellten zu wagen. Wie einfach sie damals doch waren und wie grobgehauen - dennoch mußte es ein Vielfaches der Arbeitszeit gekostet haben, sie herzustellen. Trotzdem ist es nur ein gutes Jahrhundert her, seit unsere Industriegesellschaft in ihren Anfängen stand.
Ende des vorigen Jahrhunderts baute man sogar einen "Wikingerhof", wo man versuchte zu zeigen, wie die Gesellschaft einer noch älteren Zivilisation ausgesehen hat, aber das Haus brannte ein paar Jahre später ab und wurde nicht ersetzt.
Mein ganz persönlicher Favorit unter den Gebäuden ist das Häuschen aus dem 17. Jahrhundert, das mit seinem Grasdach so aussieht, als hätte man es direkt aus "Hänsel und Gretel" geholt und hierher gestellt.

Touristeninformation:
Wie man hinkommt:
Mit dem Auto: E 18 bis Vallbymotet
Mit dem Bus: Linie 12 bis Högloftsvägen
Geöffnet: ganzjährig, 10 - 17 Uhr.
Das Café: im Sommer zwischen 11 - 16 Uhr.
Die Aktivitäten kulminieren während der Sommermonate.
Freier Eintritt auf dem Gelände.
Einzelne Programmpunkte können mit Eintritt belegt sein.
Bestellung von Gruppenführungen zwischen 08 - 10 Uhr
per Telefon: (021 -) 39 80 70


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last update: 21.7.2008 by webmaster@werbeka.com