VOR 100 GENERATIONEN

570 v. Chr.


Diese thyrrenische Amphora wurda etwa um 570 erzeugt. Wir sehen Perseus und die Gorgonen auf ihr. Wir sehen deutlich den Unterschied zu griechischer Keramik aus dieser Zeit, die nicht mehr so derb in der Ausführung ist. Gleichzeitig erzeugt wurde z.B. die 66 cm hohe Francoisvase, in Chiusi gefunden, heute im Archäologischen Museum in Florenz zu sehen. Der Töpfer Ergotimus gab ihr die Form und der Maler Klitias die Ausschmückung. Die archaische Malerei dieser Periode zeichnet sich durch schwarze Figuren auf hellem Hintergrund aus, eine Technik, die keinen Realismus zuläßt. Die Vase zeigt Silenos, den Ahnvater der Silenen, als bärtigen Mann mit Pferdeohren. Die Silenen wurden oft mit den Satyrn verwechselt, weil auch sie Wald- und Berggeister waren. Die Sage erzählt, daß König Midas den betrunkenen Silenos in seinem Garten fand und ihm nach einiger Zeit der Gastfreundschaft half, zu Dionysos zurückzufinden. Silenos war im Unterschied zu den übrigen Silenen äußerst weise und war auch der Lehrer von Dionysos. In den Satyrspielen kamen die Silenen oft als lustige, leichtbetrunkene Chorfiguren vor.

Kleisthenes, Sohn des Megakles und der Agariste, wurde im selben Jahr geboren, in dem sein Namensvetter und Großvater mütterlicherseits starb. Man sagt, daß der jüngere Kleisthenes die Demokratie in Athen eingeführt haben soll.

Pittakos aus Mytilene, einer der Sieben Weisen Griechenlands starb. Er soll einer der ersten gewesen sein, der die Nüchternheit zur Tugend erhob. Als Diktator ließ er Verbrechen doppelt bestrafen, wenn sie unter dem Einfluß von Alkohol geschehen waren. Sappho und Alkaios sollen zu den Leuten gehört haben, denen dieses Edikt nicht zusagte. (Es ist recht interessant zu sehen, daß durch alle Zeiten hindurch so viele unwesentliche Fragen die Gemüter bewegt haben. Die Einstellung dazu mag sich verändert haben - heute ist es ja nahezu eine Entschuldigung, betrunken gewesen zu sein, wenn man einen Dummheit begangen hat, was ja wieder nicht richtig ist - aber der Inhalt dieser Fragen wird nach wie vor diskutiert. Ich frage mich, was wohl Dionysos, der Gott des Weines, von Pittakos gehalten hat?)
Über Pittakos wird weiter berichtet, daß er während eines Krieges mit Athen einen der gegnerischen Generale, Frynon zu einem Zweikampf herausgefordert haben soll, um ihn dann in einem Netz zu fangen, das er hinter seinem Schild versteckt gehalten hatte. Danach war es ja leicht (wenn auch feige), ihn zu töten. (Für einen Weisen Mann sollte dies eigentlich unter seiner Ehre gelegen haben.)

Amasis (alias Ahmose II) wurde Pharao in Ägypten, nach Apries. Sohn einfacher Leute, wurde er General und eines Tages von Apries ausgesandt, um eine Revolte der ägyptischen Truppen zu unterdrücken. Statt dessen schloß er sich den Rebellen an, die ihn zum König wählten. Zusammen schlugen sie Apries und seine Legosoldaten, und setzten den alten Pharao ab. Eine von Amasis ersten Taten war, Zypern zu unterwerfen, das seit dem Fall der Assyrer selbständig gewesen war.
Das ägyptische Wort Pharao bedeutet ursprünglich "großes Haus" - und war die Bezeichnung für den Palast des Regenten. Erst später kam der Brauch auf, daß sich die Könige selbst "Pharao" titulierten.


Bauchamphora mit Pferdekopf, um 570 v. Chr., Kunsthistorisches Museum, Wien
Phalaris wurde - ein sehr grausamer - Diktator in den Städten Akragas und Gela auf Sizilien. Sizilien wurde ursprünglich von den Sikanern bevölkert, die vermutlich von der Südspitze Italiens eingewandert waren.

Lao-tzu (Lao-tse) wurde geboren. Er wurde ein chinesischer Philosoph und soll den Taoismus gegründet haben. In der Provinz Honan geboren, wurde er Hofbibliothekar und schrieb das philosophische Traktat des Tao-te Ching (= der Weg und seine Kraft). Dies ist das - mit großem Abstand - meist übersetzte chinesische Buch, das aber auch im eigenen Land riesigen Einfluß auf die Kultur hatte. Es lehrt, daß der "Weg" (=tao) entdeckt werden kann, dadurch daß man die Nichtigkeit erkennt und akzeptiert. Das heißt, daß man Weisheit erlangt, wenn man versteht, daß Schwäche eigentlich Stärke ist, daß die Freude nur durch das Unglück zustande kommen kann, und daß Passivität die stärkste aller Taten ist. (Letzteres praktiziere ich jeden Morgen, wenn es eigentlich Zeit zum Aufstehen ist!)

Kyrene, unter Battos II, verteidigte sich erfolgreich gegen einen ägyptischen Angriff. Die Stadt lag an der lybischen Küste und war von Kolonisten aus Thera gegründet worden.

bis 565: Krieg um die Insel Salamis, in dem Peisitratos als General Erfahrungen sammelte, aber nicht zuletzt auch politischen Einfluß. Auf diese Art wuchs er zur Führergestalt für die Menschen im nordöstlichen Attika, die nach politischer Gleichberechtigung strebten.


568 v. Chr.


Nebukadnezar II begann einen Invasion in Ägypten, aber er konnte sich gegen die Verteidigung von Amasis nicht durchsetzen. Im Jahr 605 war es ihm besser gelungen, als Nebukadnezar den Oberbefehl über die Armeen seines Vaters hatte. Damals hatte er die entscheidende Schlacht bei Carchemish in Syrien gewonnen.
Noch im selben Jahr, am siebenten September, bestieg er den Thron nach dem Tod seines Vaters, Nabopalassar. In späteren Jahren, als der Einfluß der Meden im Norden und Osten ständig anstieg, baute Nebukadnezar einen Schutzwall, bekannt unter der "medischen Mauer", um eventuelle Eindringlinge abzuhalten.
Babylonien erblühte unter der Führung von Nebukadnezar, nicht zuletzt wegen der Gewinne aus Plünderungen und Tributzahlungen, die er seinem Land verschaffte. Doch er ließ auch große Restaurationsarbeiten an Babylons Gebäuden durchführen.

Amasis bildete eine Allianz mit Samos und Lydien und unterhielt ganz allgemein griechenfreundliche Relationen.


563 v. Chr.


Siddhartha Gautama wurde im nordöstlichen Indien geboren, in Kapilavastu, - er sollte jedoch unter dem Namen Buddha viel größere Berühmtheit erlangen. Sein Vater war Regent in einem minimalen Königreich, aber es genügte um dem jungen Prinzen eine behagliche Jugendzeit zu verschaffen.

562 v. Chr.


Oktober: Nebukadnezar II starb und sein Sohn Amel-Marduk wurde Thronfolger, doch nur für kurze Zeit, bis 560.


Copyright Bernhard Kauntz, Västerås, März 1997 - Januar 2000
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