Das Haus der Geschichte in Bonn


Das Haus der Geschichte gibt es außer in Bonn auch noch in Leipzig und in Berlin. Generell gilt, dass der Eintritt frei ist. In Bonn zeigt man seit 1994 eine Dauerausstellung, die die deutsche Geschichte von 1945 bis heute umfasst. Man sagt, dass man die Zeitgeschichte in Geschichten erzählen will - und tatsächlich kann jedem Exponat eine Geschichte zugeschrieben werden, egal ob es sich um Film- oder Tonaufzeichnungen handelt, oder um Fotos, zeitrelevante Gegenstände, Dokumente oder Zeitungsberichte.
Bei älteren Besuchern weckt jedes Ausstellungsstück Erinnerungen.
Jüngeren zeigt es, wie man vor dreißig oder fünfzig Jahren lebte, sowie in welcher Situation sich die Welt befand. Es wird nämlich nicht nur deutsche Geschichte gezeigt. Auch große, internationale Ereignisse, wie die Mondlandung oder der Einfluss von Michail Gorbatschow, haben ihren Platz hier.
Man behauptet, dass die gezeigten Gegenstände neutral sind und daher eine individuelle Urteilsbildung ermöglichen. Nun, ich will keinesfalls absprechen, dass diese Absicht dahintersteckt, aber man ist natürlich von der eigenen - westlichen - Weltanschauung geblendet.
In Fragen, die die DDR betreffen, ist man zum Beispiel ein wenig einseitig und gibt hauptsächlich negative Berichte wieder. Dabei vergisst man, dass wenigstens ein Teil der Bevölkerung den Kommunismus eher positiv beurteilte. Außerdem vergisst man den enormen Einfluss der westlichen Propaganda, der wir alle ausgesetzt sind und die unsere Auffassungen kräftig beeinflusst.
Ich will mir deshalb auch selbst nicht anmaßen, dass ich eine neutrale Wiedergabe der Eindrücke im Haus der Geschichte anstrebe. Im Gegenteil, meine Artikel sind durchaus subjektiv gefärbt. Nicht zuletzt, weil auch meine Weltauffassung für mich persönlich steht, aber auch weil einige Dinge des Weltgeschehens nicht unbedingt den - uns vorgespielten - Tatsachen entsprechen.
Oben genannte Einschränkungen sollen jedoch nicht als Kritik aufgefasst werden. Das Projekt als solches ist großartig, die Idee genial. Jeder, der irgendwie die Möglichkeit hat, sollte sich (viel) Zeit nehmen, um sich die Ausstellung selbst anzusehen.
Ich will damit nur anregen, dass man den allgemeinen Ton sowohl im Haus der Geschichte, wie auch in meiner Wiedergabe, kritisch prüft.

Die einzelnen Epochen gehen ohne Abgrenzungen ineinander über, aber man hat dennoch eine Unterteilung vorgenommen und mit "Rubriken" versehen, auch wenn diese voneinander nicht scharf getrennt sind.

1945 - 1949:  
Last der Vergangenheit und Teilung Deutschlands

1949 - 1955:  
Jahre des Aufbaus in West und Ost

1955 - 1963:  
Kalter Krieg und Vertiefung der Teilung

1963 - 1974:  
Kontinuität und Wandel

1974 - 1989:  
Neue Herausforderungen

1989 - 2014:  
Deutsche Einheit und globale Herausforderungen

Copyright Bernhard Kauntz, Västerås 2014


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19.10.2014 by webmaster@werbeka.com